Mittwoch, 24. September 2014

impro-musik.de - Die Fusion von Blog und Podcast

impro-musik.de
Seit einiger Zeit produziere ich nun einen Podcast für improvisierte Musik und Improtheater. Das ist von Anfang an ein Wordpress gewesen. Da es auch immer wieder Querverweise zu diesem Blog gegeben hat im Podcast, habe ich mich entschlossen gänzlich auf das Wordpress umzuziehen und dort Podcast und Blog gemeinsam auf einer Seite, sortiert in Kategorien, fortzuführen. Dann ist alles unter einem Hut unter www.impro-musik.de erreichbar. Dies hier ist für die Blogger-Plattform der letzte Eintrag. Alle kommenden werden nur noch unter impro-musik.de zu sehen sein. Bitte aktualisiert ggf. Eure News-Feeds und abonniert den Blog auf dem Wordpress. Ältere Einträge habe ich in das neue Wordpress importiert. Somit geht nichts verloren und kann auch über die Suchfunktion gefunden werden. 

Montag, 15. September 2014

Schreiendes Baby

Hear and Now 14.09.2014
"Schreiende Babies im Flugzeug" war das gesellschaftlich relevante Thema, das ich gestern beim Hear and Now Auftakt als Vorgabe vom Publikum bekam. Ich habe in den letzten Konzerten nie mit Abfragen gearbeitet. Dieses Mal wollte ich etwas anders machen. Ich hatte ja im letzten Post geschrieben, dass ich auch erzählen und nicht nur musikalisch improvisieren möchte. Also fragte ich eben nach einem gesellschaftlich relevanten Thema. Ich dachte, es würde etwas größeres kommen. Aber nun gut. Das war die Basis meines Storytellings in Ich-Erzähler Form.Es war ein spannendes Experiment, das großen Spaß gemacht hat. Ich habe beim Spielen eine für mich neue Methode entdeckt, mich selbst im Moment zu inspirieren und weiterzubringen. Durch den Wechsel von Erzählen und Musik befruchtete sich beides gegenseitig. Teilweise spielte ich beim Erzählen weiter, Aber da dann meist die Musik etwas leidet, ergab sich automatisch ein guter Wechsel im Fokus. Weniger Musik und mehr Erzählen und anders herum. Die Musik erzählte die Geschichte auf ihre Weise und inspirierte mich für den Fortlauf der Geschichte. Die Bilder, die ich in meiner Geschichte entstehen ließ, inspirierten mich wiederum zu Veränderungen in der Musik. Die Umsetzung der Bildsprache in Musiksprache aus mir selbst heraus erwies sich als Glücksfall. Das schreien des Babys wurde zum Schreien des Orchesters in der Musik. Die Renaissance Florenz' zum Choral.

Ich überraschte mit meiner Herangehensweise auch meinen Kollegen an den Videos. Wir stellten fest, dass unkonkrete Bilder besser funktionierten bzw. meine Geschichte dann mit den Bildern konform lief, wenn ich mich darauf bezog. Anders herum ist das künftig nur möglich, wenn Sé mehr Auswahl an Bildmaterial hat oder in bestimmten Feldern auf unkonkrete Darstellungen zurück greifen kann. Außerdem war es ein technisches Experiment in der Aufnahmetechnik. Weil ich solo mit rein elektronischen Instrumenten und einem Mikrofon spielte, konnte ich mein Aufnahmegerät direkt an das Mischpult schließen und da abgreifen. Das Ergebnis hört Ihr hier.



Nächster Termin

Freitag, 26. September
Melro Berlin

Sonntag, 14. September 2014

Neues Risiko

Wir schreiben das Jahr 2014. Sonntag, den 14. September. 17:34 Uhr. Um 18 Uhr fahre ich in die Brotfabrik für den Aufbau zum Hear and Now Konzert. Ich werde heute allein spielen. Nur Sé ist dabei mit seinen Videoprojektionen. Mein Setup wie immer. Auch dieses Mal mit einem Mikrofon. Das hatte ich letztes Mal zum Singen genutzt. Sporadisch, aber es kam zum Einsatz. Keine Songs, sondern Sound. Dieses Mal werde ich das Mikro nutzen, um zu sprechen. Ich kann aber nicht versprechen, dass es eine zusammen hängende Story wird, die ich erzählen werde. Ich kann mich höchstens ver-sprechen. Auch wenn Improvisation nie das selbe ist und jedes mal anders, brauche ich weiterhin Veränderung und Erweiterung. Nun nicht als Theater, sondern als Storytelling. Nicht von einem Gast, sondern aus mir selbst heraus. Was es wird, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es Risiko ist und dass ich genau das brauche.

hear-and-now.com

Freitag, 5. September 2014

Abfragen und Vorpubvertäres

Nur eine Abfrage ans Publikum


Publikumszettel für das Zettelspiel
Immer wieder entsteht die Diskussion unter Kollegen des Improtheaters, ob Publikum schnell unzufrieden ist, wenn es nur wenige oder nur am Anfang einer Langform Abfragen gibt. Man lässt sich zu Beginn ein Setting und Charaktere von Zuschauern ausstatten und los geht's. Was dann folgt ist eine Langform, keine Theatersportspiele und oft eine zusammenhängende Geschichte, die sich über zwei Hälften erstreckt. Ich spiele mit dem Improtheater Paternoster auch eine solche Langform, nur fragen die Spieler relativ häufig zwischen durch. Auch wegen der "Beschwerde", man würde sonst zu wenig fragen oder viel weniger, als in einer Gameshow. Also würde das Publikum weniger eine tragendene und beeinflussende Rolle haben. Aus dieser Unsicherheit wird also oft an Stellen das Publikum gefragt, wo die Story gar keine Unterbrechung verträgt. "Soll er sterben oder nicht? etc.". Wenn Abfragen dann in emotionalen Höhepunkten passieren, werde ich völlig aus der Emotion und Story gerissen, nur dafür, dass das Publikum abstimmen kann und noch mal bestätigt bekommt, dass es im Improtheater sitzt. Ich finde diese Abfragerei in der Langform in der Art oft unnötig. Es zerreißt einen schönen Moment und man kommt nicht so schnell wieder ein. Ganz abgesehen davon, dass ich die Musik unterbrechen muss und es wie eine Werbeunterbrechung im Fernsehen wirkt. 

Die Frage ist also: "Wieviel Abfrage ist nötig? Wann ist das Publikum zufrieden?" Ich denke, dass das von Zuschauer zu Zuschauer unterschiedlich ist. Es kommt auf die Erwartungen an, die im Vorhinein geschürt werden. Ganz konkret für diese eine Show und allgemein im Improvisationstheater. Denn alle stützen sich bei der Werbung drauf, dass das Publikum der Entscheider ist und Ideen geben kann. Dabei sollte der Fokus doch darauf liegen, dass das Ganze improvisiert ist und aus dem Moment heraus entsteht. Allein das müsste die Menschen doch ins Theater bewegen und staunen lassen. Es geht doch um die Lust am Spontanen, nicht um die Macht, die ich als Publikum dann auch noch in der Show mit meinen Eingaben habe, neben dem Eintrittsgeld, das auch eine gewisse Macht ausübt auf die ausführenden Personen. Genügt es nicht am Anfang einen Startpunkt zu setzen und dann eine Geschichte zu sehen, die gut gespielt ist und meine Erwartungen an eine Geschichte, nicht ans "Mitbestimmen" erfüllt. Die Crumbs aus Kanada machen das und sammeln nur am Anfang zwei, drei Begriffe. Mehr nicht. Dann folgt ein toller Improabend mit mehreren Geschichten, die nur auf die Begriffe des Anfangs beruhen. Keine Abfragen zwischen durch, keine lästigen Unterbrechungen. Und dennoch finden es alle toll. Weil es eben gut gespielt ist!

Hear and Now Concert Improv
www.hear-and-now.com
Würde ich das auf die Musik übertragen, merkt man schnell, wie albern eigentlich diese Abfragerei ist und vor allem, das sich darauf stützen und damit zu werben. Es fehlt schlichtweg das Selbstbewusstsein in dieser Theaterform. Wenn ich mein improvisiertes Konzert jedes Mal an einer dramatischen Stelle unterbrechen würde und fragte, wie soll ich weiterspielen, glaube ich kaum, dass irgendjemand bis zum Schluss im Konzert bleiben würde. Nicht, wenn es ihm um die Musik geht, statt sein Ego zu befriedigen und als Zuschauer Teil der Show zu werden. Auch Abfragen am Anfang habe ich meist vermieden. Die Zuschauer wurden oft aufgeklärt, dass alles, was folgt, improvisiert ist und das mussten sie mir dann auch glauben. Taten sie auch. Wenn nicht, dann war es ein großes Kompliment für mich. Doch es hat sich nie jemand beschwert, dass er nicht "Fis-Dur!", "Forte! Forte!" oder "Jetzt ritardando!"  rufen durfte.

Vorpubertär und niveaulos


Als ich letztens in der Pause einer Improshow eine Zuschauerin fragte, ob sie auch gerade in der ersten Hälfte der Show war bekam ich nur zu hören 

"Ein Freund riet mir, erst zur zweiten Hälfte reinzugehen. Es soll sehr vorpubertär und niveaulos sein."

Sie war bisher noch nie in einer Improshow und geht mit diesen Vorbehalten hinein. Sicher kann man meinen, sie solle sich selbst eine Meinung bilden. Aber ich finde es bezeichnend, wenn solche Meinungen über Improshows herrschen. Sowas trägt sich schneller weiter, als die ganze Improszene nur bis auf Los runter zählen kann. Es ist also nach wie vor die Qualitätsdiskussion und wie das Ganze nach außen wirkt. In diesem Fall waren die beiden Gruppen wirklich nicht sehr erfahren, aber dennoch fand ich die Show nicht vorpubertär oder niveaulos. Da habe ich in Berlin schon Gruppen gesehen, auf die dieses Prädikat auch nach 10 Jahren zutreffen würde, Wir haben aber ein Qualitätsproblem. Und das liegt eben an der Niedrigschwelligkeit des Improvisationstheaters. Es lässt sich schnell auf die Bühne gehen und ein paar Games spielen nach ein, zwei Workshops. Schnell nennt man sich Schauspieler und hat eine hübsche Website mit tollen Werbeflyern gebastelt. Wie man das Problem lösen kann? Ich weiß es nicht. Es sollte ja auch keine Prüfung dafür geben. Garantien, dass diese oder jene Improgruppe auf jeden Fall höchste Qualität bietet, gibt es nie. Dafür ist es eben improvisiert und auch routinierte Gruppen können schlechte Shows haben, pubertär sein oder was auch immer. Mein guter Freund Thomas meinte dazu nur: 
"Wenn es Ihnen nicht gefallen hat, gehen Sie doch mal zu Gruppe XY. Auf jeden Fall: Gehen Sie wieder zum  Improtheater. Denn jeder Abend, jede Gruppe ist anders."
Ob Zuschauer dann wirklich noch eine zweite Chance verteilen ist fraglich. Aber auch darin hat Thomas Recht: Man schaut ja nicht nur eine Sendung im Fernsehen und sagt, man hätte dieses Fernsehen mal ausprobiert. Es hat mir nicht gefallen und deshalb guck ich nie wieder Fernsehen. Da ist was Wahres dran! 

Mittwoch, 6. August 2014

Sound richtig ausgecheckt

 Crest Audio HP-W 44-frame Mixer
Quelle: wikimedia.org
Zu jeder guten Show gehört ein ordentlicher Soundcheck vorher. Nicht immer ganz beherzigt, aber meistens gibt es wenigstens den Versuch mal die Lautstärken einzustellen. Wenn später Publikum im Raum ist, ist meistens sowieso alles ganz anders. Die schlucken nämlich alle Schall. Soweit so gut. Die Schauspieler haben zwei eigene Monitore. Ich wollte irgendwann einen eigenen für mein Keyboard. Mehr Musik drauf, weniger die Stimmen, aber etwas. Ich habe teilweise jahrelang nicht verstanden, was die Spieler da eigentlich singen. Und ehrlich: Oft war es mir auch egal. Schlimmer als den Text nicht zu verstehen, ist nämlich, sich selbst auf der Bühne nicht zu hören. Ich könnte zwar auch blind spielen, aber das ist nicht das, worum es geht, wenn man noch funktionierende Sinne hat.

Was ist mir wichtig als Musiker?


Improtheater Paternoster
im Maschinenhaus Kulturbrauerei Berlin
Klar, ich sollte mich gut hören. Aber kurioser Weise geht es mir auf der Improbühne nicht unbedingt nur um Lautstärke. Ich habe ja, gemeinsam mit dem Techniker, die Herausforderung, dass nicht nur Lieder mit Mikrofon in entsprechender Lautstärke gesungen werden, sondern auch Szenen ohne Mikroverstärkung begleitet werden sollen. In Szenen ist die Musik eher hintergründig, manchmal vordergründig. Ich passe die Lautstärke entsprechend selbst mit dem Volumenregler meines Keyboards an. Dafür muss ich mich auf das Lautstärkeverhältnis meines Monitors in Bezug auf die Außenanlage verlassen können. Wir haben viel probiert. "Viel hilft viel" war nicht die Lösung. So bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass wir einerseits eine laute Einstellung für Songs machen, wo die Spieler mit Mikro singen und wir etwas mehr Wumms haben. Dies ist auch die Maximallautstärke für laute Szenenbegleitung. Viel wichtiger ist mir allerdings, wie leise die Szenenbegleitung sein muss, damit das Publikum alles versteht und die Musik nicht zu laut drüber liegt. Hier drehe ich meine Keyboardlautstärke selbstständig um etwa 30 Prozent zurück, frage dann nach, ob ich noch zu laut oder zu leise bin. Sobald der Techniker grünes Licht gibt im Tonverhältnis zu den Schauspielern, korrigiere ich dann den Monitor nochmal nach oben meistens.

Das Wichtigste am Soundcheck für mich ist, dass der Monitor so eingestellt ist, dass ich mich noch höre, wenn ich sehr leise spiele (vor allem in den Szenen). Daher muss der Monitor meist zum Schluss nochmal korrigiert werden. Die Lautstärke in den Songs, wo sowieso alles lauter ist, ist nicht entscheidend für den Abend. Die Anlage draußen verstärkt ja auch nochmal. Es ist also viel wichtiger, wie leise ich sein kann und kann ich mich trotzdem noch hören. Ist das Verhältnis meines Lautstärkereglers am Keyboard so tarriert, dass Minimum und Maximum im guten Rahmen sind, war es ein guter Soundcheck. Nichts desto trotz braucht es immer noch jemanden am Tonpult, der korrigiert außen und ein Gehör dafür hat. Für mich als Musiker ist erstmal der Monitorsound am wichtigsten.

Mittwoch, 23. Juli 2014

Freitag, 18. Juli 2014

Sommerloch

Simuliertes Schwarzes Loch,
Quelle: wikimedia.org
Es ist schon länger her, dass ich etwas veröffentlicht habe. Und das liegt nicht unbedingt daran, dass ich soeviel zu tun hätte. Im Gegenteil: Es ist irgendwie Sommerloch. EIgentlich nicht wirklich, aber es fühlt sich so an. Ein paar Schüler sind im Urlaub. Ok. Hear and Now macht Pause. Ich gebe keine Workshops. Das einzige, was läuft, ist die wöchentliche Mittwochshow mit Paternoster. Und dennoch entspanne ich mich nicht wirklich in dieser Zeit, in der ich genauso auch Urlaub machen könnte. Das liegt am traditionellen Sommerfinanzloch und irgendwie auch daran, dass ich mehr Zeit zum Nachdenken habe. Ich frage mich, ob es Sinn macht, soviel in Improworkshops zu investieren. Ob Hear and Now überhaupt Sinn macht, wenn der Aufwand nicht mit den Zuschauerzahlen in Einklang ist. Und vor allem: Ich habe zwar Zeit, um an meinen Kompositionen zu arbeiten, jedoch frage ich mich nun, ob es ein Album sein soll - also die Veröffentlichung von mehreren Titeln gleichzeitig - oder eben immer mal wieder ein Einzeltrack, der fertig geworden ist. Und da haben wir die Grundfrage: Wann ist etwas wirklich fertig? Frage ich drei Leute nach ihrer Meinung, was im Stück noch fehlt, bekomme ich drei Antworten, die alle unterschiedlich sind. Ist das Stück zu langweilig, zu lang, zu profan, zu unfertig. Was soll das überhaupt? Wozu das Stück? Diese Selbstzweifel plagen mich zusätzlich im Sommerloch, dabei ist es die schönste Zeit, die man in Berlin haben kann. Ich bin zu den Schlüssen gekommen, dass nie etwas wirklich fertig und perfekt ist. Dass ich meinen Output an Kompositionen erhöhen will. Dafür muss ich weniger zweifeln an den Ergebnissen, sondern einfach mehr Ergebnisse liefern. Auch wenn nicht jedes Stück die Welt verändert. Ich muss zu meinen künstlerischen Entscheidungen stehen, dass ein Stück nun mal ist, wie es ist. Andere machen es anders. Egal. Es muss mir ein Stück weit mehr egal werden. Und ich werde mehr Einzeltracks veröffentlichen. Es geht sowieso nicht mehr um Geld verdienen mit Kompositionen. Nicht mehr zu dieser Zeit. Ein Album werd ich dann aus vorhandenen Einzelstücken zusammen fassen, die in einem Zusammenhang stehen. Den sieht man eh oft erst hinterher. Dann eben noch zwei Bonustracks drauflegen, wie mein Freund und Produzent Frank Böster meint, und fertig ist die Albumlaube. Aber der Output sollte erhöht werden. Und ich werde mich nicht musikalisch festlegen auf eine Richtung, sondern alle Richtungen anbieten. Auch wenn da manchmal Unperfektes rauskommt. Aber was ist schon perfekt?!

Meine Tracks findet Ihr unter stephanziron.bandcamp.com

Dienstag, 17. Juni 2014

Fußball live vertonen

Auf die meisten Kommentare beim Fußball kann man getrost verzichten. Wenn man überhaupt Fußball guckt. Ich mag Fußball. Daher auch die Idee am 19. Juni das Spiel Uruguay gegen England live zu vertonen. Sicher keine ganz neue Idee mehr, aber immerhin eine Herausforderung, die nach Improvisation schreit. Deshalb bin ich sehr gespannt auf den Auftritt. Auch wenn ein Fußballspiel taktisch geplant ist, wird im Grunde immer improvisiert. Man kann zwar trainieren, doch nicht vorher sehen, was passieren wird. Deshalb vertone ich das Spiel gemeinsam mit meinem Kollegen Max Geng am Schlagzeug. In den Bildern steckt sehr viel, was in unseren Konzerten eine Rolle spielt: Rhythmus, Emotion, Spannungsbögen und natürlich Bilder. Es wird zwar keine eigenen Videos geben, aber dafür steht das Bild als Impulsgeber im Mittelpunkt. Ich freue mich sehr auf den Abend, der mal wieder etwas völlig neues verspricht. Außerdem kann ich halt das Spiel gucken, was es auch ganz angenehm macht. Haben doch die meisten Bühnen Probleme, während einer WM überhaupt Publikum anzulocken. Ein Deutschland-Spiel hätte ich nicht gewählt, aber die Idee sollte umgesetzt werden. Dafür werden wir am Samstag, den 21. Juni zur Fête de la musique zeitgleich zum Spiel Deutschland gegen Ghana eine Jamsession nach unserem Auftritt spielen. Mal sehen, wieviel Publikum dort sein wird. Das wird dann aber keine musikalische Begleitung des Spiels. Wir sind gespannt auf das Kulturforum Hellersdorf und sein Publikum. Immerhin wurden wir um 19 Uhr zwischen zwei dort bekannten Acts platziert. Wir spielen nunmal keinen konventionellen Jazz.

19. Juni Hear and Now
Vertonung des Spiels Uruguay gegen England

Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13089 Berlin
Beginn 21 Uhr
Eintritt 9/6 Euro

brotfabrik-berlin.de

21. Juni Fête de la musique

Kulturforum Hellersdorf
Carola-Neher-Straße 1
12619 Berlin

Hear and Now Set ab 19 Uhr
ab 21 Uhr Jamsession mit allen Musikern des Tages
Eintritt frei

kulturring.org



Mittwoch, 4. Juni 2014

Impro und Inklusion in Pritzwalk

Gruppentrommeln
Vom 23. bis 25. Mai fand in Pritzwalk in der Prignitz ein kleines Improfestival statt. Nun ist man mittlerweile gewohnt, dass die Crumbs oder andere internationale Stars auftreten und sich die ganze Improszene bei den Shows die Klinke in die Hand gibt. Anders war es in der Prignitz. Hier wurde die Not zur Tugend gemacht. Pritzwalk ist vielen gar kein Begriff und wenn dann eher wegen der ausgestorbenen Innenstadt und der flachen, aber wunderschönen Gegend darum. Beim Improfeeling wurden drei leerstehende Läden genutzt, um sie mit Improvisation und Leben zu füllen. Gefördert wurde das Ganze von der Aktion Mensch. Es wurden Improtheater, Impromusik, Clownworkshops gegeben und Masken gebaut. Auch noch nicht so ungewöhnlich. Interessant war es für mich deshalb, dort als Teilnehmer hinzufahren, weil die Gruppe der Teilnehmer so gemischt war. Im Grunde war es ein Inklusionsprojekt, an dem Menschen mit und ohne Behinderung teilnahmen. Auch eine Wohngruppe des CJD nahm an den Workshops teil. Zwar kamen schon viele vor dem Festival mit Improvisation in Berührung, doch wurden noch nie gemeinsam Workshops gemacht. 

Maskenspiel mit Geräuschen
Wir trafen uns zunächst auf dem Marktplatz und trommelten uns in unserer 45 Mann starken Gruppe ein. Am ersten Abend gab es viele Gruppenspiele und gemeinsame Circle Songs. Besonders spannend ein Stuhl-Wechsel-Spiel, in dem jemand aus der Mitte eine Frage stellt und diejenigen den Platz wechseln, auf die die Antwort zutrifft. Ein großer Spaß für alle.

Ich nahm am nächsten Tag an einem Impromusik und an einem Clownworkshop teil. Es fiel mir sehr leicht, nach dem ich nun schon seit über 5 Jahren regelmäßig selbst Workshops in der Prignitz gebe, mich auf den Spaß einzulassen. Im Musikworkshop experimentierten wir 12 Teilnehmer viel mit Rhythmus und Geräusch und verbanden es mit szenischem Spiel. Die Freude war allen sehr anzusehen, auch wenn die Aufmerksamkeitsspanne teilweise auseinander ging. Die Freude am Miteinander improvisieren stand im Vordergrund. Und wenn ich ehrlich bin: Alle Welt spricht mittlerweile von Inklusion, doch habe ich fast nie die Möglichkeit, sie auch zu leben. Das wollte ich unbedingt machen und wurde nicht enttäuscht. 

Clownspaare
Die Unterstützung in der Gruppenimprovisation half beim Zusammenwachsen der Gruppe, so unterschiedlich die Menschen auch waren. Im Clownworkshop arbeiteten wir viel mit Partnern und pbten Vertrauen und Führung in den Kontrasten der Figuren. Auch hier war es eine lockere Stimmung mit viel Spaß und tollen Ergebnissen. Alle waren nach den dreistündigen Workshops zwar platt - ich auch - aber wir freuten uns auf die Werkschau am Samstag Abend. Hier führten wir unterschiedliche Dinge aus den Workshops auf. Meistens als große Gruppe, die auch das Publikum im alten leerstehenden Rossmann mit einbezogen. Und dabei war eines immer klar: Niemand lacht über die Behinderung eines Menschen, sondern über die Komik, die durch die Improvisation entsteht. Es war ein wohl wollendes Miteinander. Besonders beeindruckt haben mich die Masken, die die Teilnehmer gefertigt hatten. Hier wurden Geräuschimpro und non verbales Maskenspiel in der Aufführung kombiniert. Die Masken waren riesig und man hätte nicht geglaubt, dass sie in nur drei Stunden entstanden sind. Selbst der Bürgermeister hat sich nicht lumpen lassen und kam mit seiner Frau zur Aufführung. Nach fast 1,5 Stunden war es vorbei mit Improszenen, Clownspaaren, Trommeln und Singen.

Selbst gemachte Masken
Ein Improfestival für's Herz war das. Sah ich doch soviele glückliche Gesichter und Menschen, die, so unterschiedlich sie auch sind, viel Spaß miteinander hatten und dem Impuls des Au Ja's im Impro folgten. Behinderungen und Handicaps standen zu keiner Zeit im Mittelpunkt, genauso wie sich auch niemand in den Vordergrund spielte. Ich erlebte zwar kein professionelles Improtheaterspiel und international schon gar nicht, aber solch ein Ja sagen zum anderen war mir viel mehr wert. Leerstehenden Raum so zu nutzen ist einfach eine tolle Idee, die die Initiatoren rund um das Vogelfrei Theater dort hatten. Ich hoffe auf eine Fortführung und bin sicher das nächste Mal wieder dabei. Ob als Dozent oder Teilnehmer werden wir sehen. In jedem Fall ein großer Spaß die Unterschiedlichkeit zu leben und zu erleben.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Dieser Drang...

ständig etwas tun zu müssen. Nicht mal bei 30 Grad an den See fahren zu können mit einem Buch und ein paar Runden im Wasser zu drehen. Selbst bei strahlenstem Sonnenschein sitze ich zu Hause und bastle an einem Song. Mein Zimmer ist eher dunkel und kühl. Sicher auch nicht schlecht bei der Hitze. Aber Millionen von Angestellten schwitzen im Büro und würden gern einfach raus gehen. Ich könnte es und tue es nicht. Ich habe dafür nicht die Ruhe. Einmal mit einem Projekt angefangen, bin ich ungeduldig und will es eigentlich auch schnell beenden. Ist das der Preis der jahrelangen Improvisation? Etwas schnell zu schaffen und sofort wieder loszulassen? Ich merke, dass Komposition wirklich ein anderer kreativer Prozess ist, als zu improvisieren. Und weil ich so ungeduldig bin, hat es mich wohl auch zur Improvisation getrieben. Obwohl das, was ich komponiere im Grunde das Festhalten meiner Improvisation ist. Wie man so schön sagt: "Aller Anfang ist Improvisation". Stimmt ja auch. Ich denke manchmal, es liegt auch daran, dass man keine Hobbies mehr hat, wenn man seine Freizeitbeschäftigung zum Beruf gemacht hat. Aber das habe ich ja nicht gezielt und bewusst. Es ist eben eine Berufung. Und bei aller Freiheit schränkt es mich oft eher ein, weil ich dann hier am PC hänge und Musik mache, statt das Wetter zu nutzen und raus zu gehen. Vielleicht sollte ich es einfach akzeptieren, dass es mich dann eher zur Musik zieht. Ich arbeite seit Montag an einer Komposition, die schon lange auf der Festplatte liegt und beendet werden will. Es ist gut, etwas zu beenden. Aber die Ungedult macht mich auch wahnsinnig. Ich habe es im Kopf und mir geht die Umsetzung nicht schnell genug. Komposition heißt Gedult üben. Und irgendwann später dann los zu lassen. Aber dann muss ich auch richtig los lassen und nicht immer noch unzufrieden sein mit dem Ergebnis. Irgendwann muss ein Projekt abgeschlossen werden und einfach ein neues, anderes getan werden. John Lennon hat einmal gesagt: "Du schreibst 100 Songs und nur einer davon ist ein Hit". Dieser Druck - den ich mir selbst mache - macht es nicht einfacher. Muss es immer DIE Komposition sein. Kann es nicht einfach auch mal was nettes sein und gut? Mich regt das oft auf und ich muss nachsichtiger mit mir selbst sein. Es gibt den Drang kreativ zu sein, den Druck was Gutes zu machen, den Stress von mir selbst etwas zu beenden und die Ungedult, wann es endlich fertig ist. Obwohl es nie fertig ist. Manchmal schwer auszuhalten. Und doch liegt es oft daran, dass ich mir die Zeit und Ruhe für Komposition nicht nehme. Termine bringen mich im Prozess durcheinander. Ich denke schon 6 Stunden vorher an den Termin und bin gestresst im Komponieren. Ich versuche das mit Produktionswochen zu verbessern. Das gelingt mir teilweise. Immerhin ein Schritt. Am Ende frage ich mich dann noch "Passt das Stück in das Album rein, das es werden soll?" oder "Das ist doch ein ganz anderer Stil. Wo ist der rote Faden dann im Album?". Zusätzlicher Stress. Auch nicht nötig. Vor allem, weil man heute kaum noch ganze CDs verkauft, sondern eher einzelne Downloads. Das soll es ja auch werden. Das kann man dann bei bandcamp runterladen und das geben, was es einem wert ist. Ich versuche daran zu glauben, instinktiv das Richtige zu tun und lieber Musik zu machen, als in die 30 Grad da draußen zu gehen. Ich muss immer was tun. Manchmal nervt dieser Drang tierisch.

Foto: donflo.com
Am Sonntag gibt's vielleicht weniger Druck. Da wird improvisiert mit Gitarrist Florian Machnow und Tänzerin Simona Theoharova als Gäste in der Brotfabrik.

Hear and Now Concert Improv
25. Mai 20 Uhr
9/6 Euro

in der Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin

hear-and-now.com

Donnerstag, 15. Mai 2014

Virtuosentum vs. Clownerie

Am 21. Juni spiele ich mit meinen Kollegen Hear and Now im Rahmen der Fête de la Musique im Kulturforum Berlin Hellersdorf. Klingt erst einmal nicht danach, als würde wir dort hin passen, aber da wir unbedingt mehr spielen wollten, habe ich mich sehr gefreut eine Zusage einer Location zu bekommen. Man muss sich als Act nämlich bewerben und die Bühnen suchen dann aus, wen sie auftreten lassen wollen. Alles natürlich unendgeltlich, wie üblich bei der Fête. Ich telefonierte mit einer netten Dame vom Kulturforum und wir sprachen darüber, was wir überhaupt machen. Das ist jedes Mal schwer zu sagen, da wir nicht wirklich das Label Jazz haben. Wir klingen oft nicht nach Jazz und manchmal sehr. Improvisation lässt sich eben schwer in die Schublade stecken. Gut, dass die Dame unsere Videos vorher gesehen hat. Sie meinte, wir würden gut ins Programm passen, wo andere Jazz und "leichte Klassik" (also Pop Klassik mit einfachen, bekannten Melodien, vermute ich mal. Klassik Radio lässt grüßen. Bloß keinen überfordern... ;)) spielen. Also werden wir gesandwicht von dort wohl schon bekannten Acts. Gute Sache und eigentlich auch egal, denn wir wollten einfach nur spielen. Unser Label heißt also nun Jazz, Experimentell, Improvisation. Passt ja auch. Bin gespannt, wer kommt. Die Jazzpolizei vermute ich. Also ältere, graue Herren, die guten Dixiland erwarten. Naja, den bekommen sie jedenfalls nicht.

Musik-Clown
Ungarische Briefmarke 1965
Quelle: wikimedia.org
Mir ist nur aufgefallen, dass die Dame mich fragte, ob ich denn den anderen Musiker kenne. Immerhin ist er verwand (der Vater oder so) mit einem bekannten Dirigenten. "Aha", dachte ich. "Keine Ahnung", sagte ich. Ich schaute mir aber aus Neugier natürlich die Website an. Da fand ich also einen 18 jährigen Pianisten und Gitarristen. Der bezeichnet sich selbst als Ausnahmetalent. Presseartikel, die nur davon sprachen, wie schnell er spielen konnte, konnte ich dort finden. Und dass er seit dem 6. Lebensjahr Klavierunterricht hat. Aha. Mal wieder so ein Fall von "Beeindrucken durch scheinbare Sensationen". Über dieses "Ich habe schon mit 3 Monaten meine erste Beethoven Sonate auswendig gespielt" in Lebensläufen habe ich schon in meinem Podcast gesprochen. Was soll das? Glauben immer noch alle an den Mozart-Wunderkind-Mythos in jedem gott verdammten Musiker? Wem bringt das was? Es gibt genug Leute, die zwar gut spielen, vielleicht auch weil sie so früh angefangen haben, aber es gibt auch wenige, die wirklich gut Musik machen, trotzdem sie so früh angefangen haben. Könnt ihr mir folgen? Was sagt das aus? Erst einmal gar nichts. Dann der zweite Fakt, dass die Presse einen  lobt, weil man so schnell spielen kann. Wer braucht das? Das ist beeindrucken von ahnungslosen Nicht-Musikern. Das ist Leistungssport auf der Bühne und hat nichts mit musikalischem Können zu tun. Das könnte sogar ein Esel, wenn er nicht so große Hufen hätte. Man muss nur lang genug üben. Am besten man fängt mit 6 Jahren an. Und wenn man dann groß genug ist, von seinen Ahnen auf eine Bühne geschliffen zu werden, kann man dann bewundert werden, wie ein Pudel in der Manege oder der stärkste Mann der Welt auf dem Jahrmarkt. Man kann vielleicht sogar der Presse keinen Vorwurf machen. Oft wissen sie einfach nicht, was sie über die Musik schreiben sollen, weil sie keine Fachpresse sind. Also beschränkt man sich auf das Offensichtliche, also die Effekte. Aber es ist das selbe, als würde man einem Fotografen sagen, dass er eine tolle Kamera hat. Nur wenn man dann selbst mit diesen Presseartikel wirbt und sich auch noch deswegen Ausnahmetalent nennt, finde ich das einfach misslungene Werbung für sich selbst. Natürlich muss man sich als Künstler irgendwie verkaufen, damit man auch voran kommt, aber braucht man dafür einen Formulierungen, die klingen, als würden sie die neue Mercedes S-Klasse bewerben? Warum nicht einfach die Musik für sich sprechen lassen? Das Problem daran ist: Man schürt Erwartungen. Und was passiert, wenn der arme Junge irgendwann dahinter kommt, dass es nicht darum geht, am schnellsten zu spielen, sondern den richtigen Ton zur richtigen Zeit? Dann wird sich wohl die Musikerverwandtschaft spöttisch abwenden und meinen, er hätte eine große Karriere vor sich gehabt. Hört endlich auf damit, ein Mozart-Wunderkind-Bild zu malen. Alle machen Musik, sogar mehr, als man glaubt. Und es gibt tausende, die besser spielen, nicht schneller, aber besser. Und um so mehr kommt es darauf an, man selbst zu sein und so zu spielen, wie man selbst es will. Wenn man spielt, um das Publikum zu beeindrucken mit spieltechnischen Effekten, sollte man im nächsten Zirkus die armen Tiere befreien und sich an deren Platz zur Verfügung stellen. Virtuos ist das eine, aber es kann schnell zur Clownerie verkommen.



Hear and Now
zur Fête de la Musique

am 21. Juni
19-20 Uhr
Eintritt frei
ab 21 Uhr Jamsession mit allen Musikern des Tages



Montag, 5. Mai 2014

10 Punkte, wie man Szenen im Improtheater musikalisch gestalten kann

Improtheater Paternoster
10 Jahre in der Kulturbrauerei Berlin vom 7. bis 9. Mai

  1. Die Musik beginnt und ist auch Inspiration für die Spieler
  2. Eine Figur bekommt bestimmtes Instrument, Harmonien, Melodie, Rhythmus
  3. Die Musik bedient das Oberthema der Geschichte, nicht der einzelnen Szene
  4. Die Spieler spielen gegen die Stimmung der Musik
  5. Nur ein Spieler spielt mit der Musik, der andere "ignoriert" sie
  6. Die Musik sucht die Lücken im Dialog
  7. Die Szene wird nur mit Rhythmusinstrumenten musikalisch gestaltet
  8. Die Szene beginnt mit einer Songbegleitung oder einem Song
  9. Musik nur zu Beginn und dem Ende hin
  10. Ein Song mit Textzeile passend zur Aussage wird drüber gespielt.

Mehr dazu auch in meinem Podcast zu improvisierter Musik und Musik im Improtheater unter www.impro-musik.de

Samstag, 26. April 2014

Produktionsmittel

Klingt ein wenig nach Marx, gemeint sind aber Hard- und Software, mit denen ich Musik produziere. Die Frage kam in den Kommentaren zu meinem Blogpost "Zimmer dir 'nen Soundtrack - Filmmusik für Dummies". Also hier eine kleine Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:






Hardware

Computer
PC Windows 7 Professional 64-bit
Intel Core i3 3,1 GHz
20 GB RAM

Audiointerface
Tascam US-144 MKII

Mikrofone
Rode NT2A
Rode M3

Kopfhörer
Beyerdynamic DT 770-Pro

Keyboard/Piano
Roland GW-8
Yamaha P120

Sampler
Roland SP 404

Software

DAW
Cubase Artist 7

zusätzliche Plug Ins
FabFilter Pro-Q, Blockfish, Floorfish, Spitfish, EpicVerb, Son of a pitch

VST
Plattform Native Instruments Kontakt 5 Full Version

Instrumente
Native Instruments: Abbey Road 70's Drummer, Studio Drummer, Abbey Road Modern Drummer, Kontakt Factory Library, New York Concert Grand, Session Strings Pro, Retro Machines MK2

Sonicouture: Abstrakt, Brush Kit, Balinese Gamelan Library, Bowed Gamelan, Music Box, Geosonics, Glisten, Toy Piano, Xtended Piano, Tape Choir,

CineSamples: CineOrchestra, CineStrings, Drums of War 2

Cinematic Instruments: Experimental Box, Fabrique, Gecko

Soundiron: Voice of Rapture - The Soprano

Donnerstag, 24. April 2014

Gleiche Story, immer anders

In seinem Buch "Save the cat" schreibt Blake Snyder darüber, was ein Drehbuch bzw. eine gute Geschichte braucht. Im Bereich Storytelling schon einer der Bestseller und im Improtheater genauso nützlich, wenn es um die Heldenreise geht. Dennoch ist das Buch für mich sehr amerikanisch geschrieben. Die Witze in der Sprache sind nicht immer hilfreich beim Verstehen, wenn man das Buch für eine Analyse und zum Arbeiten nutzen will. Auch die Überschrift ist schon ordentlich fett: "The last book on screen writing, that you'll ever need". So weit würde ich nicht gehen, aber es sind viele hilfreiche Analysen enthalten. Hier eine kleine Übersicht (in freier eigener Übersetzung) für Stereotype Geschichten mit Filmbeispielen. Eine Zusammenfassung der einzelnen Stereotypen folgt oder könnt Ihr live in meinem Workshop "Helden wie wir - Storytelling" am 12. & 13. Mai in Lüchow/Wendland ausprobieren.

10 Stereotype von Filmen mit Beispielen

Monster im Haus – Der weiße Hai, Tremors – Im Land der Raketenwürmer, Alien, Der Exorzist, Eine verhängnisvolle Affäre und Panic Room

Der goldene Flausch – Star Wars, Der Zauberer von Oz, Ein Ticket für zwei, Zurück in die Zukunft und die meisten "Raubüberfall-Filme"

Aus der Flasche - Der Dummschwätzer, Bruce Almächtig, Der Duft der Liebe, Ein voll verrückter Freitag, Flubber, Zu clever für 'nen Blankocheck

Typ mit einem Problem – hier vor allem Stil, Ton und emotionale Substanz – Breakdown, Stirb langsam, Titanis, Schindlers Liste

Bräuche des Übergangs – alle "Veränderung des Lebens"-Stories – 10 – von Die Traumfrau, Eine ganz normale Familie bis Die Tage des Weines und der Rosen

Kumpel Liebe – Dieses Genre ist mehr als die Dynamik in Kumpel Filmen, wie man sie aus Polizisten Kumpel Streifen kennt. - Dumm & Dümmer, Rain Man –
aber auch jede Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde.

Warum getan (Whydunit) – Was kümmert uns das Wer, das Wieso ist entscheidend. Beinhaltet Chinatown, Das China Syndrom, JFK und Insider

Der dümmliche Gewinner – Eine der ältesten Geschichtsarten – Willkommen, Mr. Chance, Forrest Gump, Dave, Reichtum ist keine Schande, Amadeus und die Werke der Pantomimen/stillen Clowns, wie Chaplin, Keaton und Lloyd.

Institutionalisiert – wie es klingt, geht es um Gruppen: Ich glaub' mich tritt ein Pferd, M*A*S*H, Einer flog über's Kuckucksnest, und "Familien"Sagas, wie American Beauty und Der Pate.

Superhero – Nicht nur Superman und Batman, sondern auch Dracula, Frankenstein und sogar Gladiator und A Beautiful Mind.


Quelle: "Blake Snyder. Save thecat. 2005, S. 25f."

Montag, 21. April 2014

Podcast zu Improvisierter Musik

Ich mache mit meinen Kollegen von frequenz9 ja schon eine Weile Podcasts zu Improtheater, Kunst & Kultur. Doch wie es so ist mit den lieben Kollegen, alle haben immer wahnsinnig viel um die Ohren und die Regelmäßigkeit bleibt auf der Strecke. So ja auch bei frequenz9, wo seit Wochen mal wieder Stillstand herrscht. Das finde ich sehr schade und oft liegt es aber einfach auch an den vollen Terminkalendern von drei Personen, die beteiligt sind. Einer allein schafft es sicher eher mal etwas aufzunehmen und zu veröffentlichen. Man hat dann zwar keine Diskussion, aber regelmäßigen Content. Daher habe ich mich entschlossen, hier meinen eigenen kleinen Podcast zum Thema "Impromusik, Musik im Improtheater und alles weitere zur Improvisation" zu veröffentlichen. Sicher werden die Folgen auch auf frequenz9 erscheinen, aber doch werden sie hauptsächlich an meinen Blog hier angebunden sein.

Welches Konzept soll hinter dem Podcast stehen?


Ich werde über meine Erfahrungen als Musiker beim Improtheater sprechen. Auch Anleitungen für Improspieler und Musiker sollen aufgenommen werden. Wie mit Musik in Szenen umgehen und was kann ich als Musiker tun? Tipps und Tricks zum Improsingen wird es auch geben. Dabei werde ich auch Musik mit einbinden und nicht nur drüber reden. Es wäre ja schade, nur Kochbücher zu lesen und niemals etwas zu essen. Ich hatte erst überlegt einen Videocast zu machen, mich dann aber gefragt, wozu? Es geht ja um das Hören bei der Musik. Und zu zeigen gibt es im Grunde ja nicht viel. Wer mein Gesicht live sehen will, kann ja zu meinen Auftritten kommen :D Geplant ist auch mit Gästen zu diskutieren oder Interviews zu machen. Vor allem mit Kollegen, die auch Impromusiker oder Improspieler sind. Die Improvisation im Allgemeinen soll auch nicht zu kurz kommen. Immerhin mache ich bei meinen Hear and Now Konzerten ja kein Improtheater. Noch einmal ein anderer Blickwinkel im Podcast. Doch bevor der erste veröffentlich wird, werde ich ein paar Folgen vorproduzieren, um nicht gleich in Contentstress zu verfallen. So will ich eine regelmäßige Veröffentlichung garantieren. Mal sehen ob's klappt und ob überhaupt jemand zuhört. So genau weiß man das ja leider nie, wenn niemand kommentiert. Nicht wahr? ;) Der Podcast wird dann über meinen Hear and Now Soundcloud Account veröffentlicht. Wohl technisch das einfachste hier. Zusätzlich gibt's die Möglichkeit über iTunes und RSS zu abonnieren.

Einen kleinen Vorgeschmack gibt es schon mal. Den Jingle für meinen Podcast könnt Ihr hier hören:



Mittwoch, 16. April 2014

Plagiat, Cover, Sound-a-like

10 Jahre Improtheater Paternoster in der Kulturbrauerei


Vom 7. bis 9. Mai feiert das Improtheater Paternoster sein 10jähriges Bühnenjubiläum in der Kulturbrauerei in Berlin. Natürlich gibt es Paternoster schon länger, aber wir spielen seit zehn Jahren im Maschinenhaus. Manchmal auch im Kesselhaus oder Frannz Club. Die ersten vier Jahre mussten meine Kollegen ohne mich auskommen. Ich mache seit sechs Jahren Musik im Maschinenhaus fast jeden Mittwoch.

Aus diesem Grund habe ich einen kleinen Programm Trailer gebastelt. Schaut doch mal rein:



Plagiat, Cover oder Sound-a-like?

Gefundene Plagiate in der Dissertation von zu Guttenberg
Quelle: wikimedia.org
Außerdem kam die Idee auf noch einen kleinen Werbefilm in Anlehnung an eine große Supermarkt Kette zu erstellen. Ich habe mich also ans Werk gemacht und ein Sound-a-like erstellt, um es im Video zu nutzen. Prompt kamen nach Fertigstellung der 50 Sekunden Musik Bedenken. Urheberrecht. Ein schwieriges Thema. Es geistern viele Theorien im Netz über das Thema Plagiat. Ich habe auch eine interessante Seite dazu gefunden. Da könnt Ihr alles selbst mal nachlesen. Was ich aus der Recherche im Netz für meine Spotmusik ziehe? Ganz einfach. Ich habe die Sounds nachgebastelt, der Rhythmus ist ähnlich, die Akkordfolge eine völlig andere. Der erste Teil wird geprägt durch den Akkord-Synthesizer. Dazu gibt es übrigens ein Tutorial, wie man den Sound herstellt. Der Refrain ist klassisch im DubStep Stil, wobei sicher DubStepper über meinen Song lachen. So what!? Hier typisch ist der Sägezahn-Synthie-Bass und die liegenden Basstöne, die einfach nur die Stufen und Basis für den Refrain bilden. Der Rhythmus ist etwas fetter. Das war's. Ein Plagiatsaufschrei kann also auch als Kompliment verstanden sein. Tatsache ist: Ich habe keine Melodie kopiert und keinen Text. Auch wenn der Charakter ein ähnlicher ist, ist es nicht das gleiche Lied. Es wird fleißig über Schöpfungshöhe gestritten im Netz. Dennoch wurden nur sechs Plagiate vor einem deutschen Gericht überhaupt verhandelt. Da Sound-a-likes, also "Klingt wie" in der Popmusik und auch schon früher sehr verbreitet und üblich sind, gibt es also eigentlich keinen Grund zur Besorgnis. Es ist eben keine kopierte Melodie und kein kopierter Text. Auch wenn das Klangbild ähnlich ist. That's it! Ich bin gespannt, ob wir den Spot dennoch heute produzieren werden. Falls ja, gibt's ihn sicher hier in unserem Youtube Kanal. Wenn nicht, war's eine schöne Übung, den Sound nachzubauen. Hier könnt Ihr reinhören:



Was heißt das für das Improtheater?

Hans Zimmer Stern auf dem Boulevard der Stars, Berlin.
Quelle: wikimedia.org
Wenn also ähnlicher Klang schon urheberrechtlich geschützt wäre, dürften wir im Improtheater keine Genres, Stile oder Sounds spielen. Selbst die Szenenbegleitung mit Orchester, Pauken und Trompeten würde eine Klage von Hans Zimmer oder James Horner nach sich ziehen. Keine schöne Vorstellung. Auch wären die von mir beschriebenen Harmonien und Akkordfolgen verboten. Was dürften wir dann noch tun? Dass Songs klingen, wie andere, ist doch völlig klar. Man kann theoretisch von gleichen Harmonien und gleichem Klangbild durch gleiche Instrumente sprechen und praktisch davon, dass es nun mal erfolgreiche Akkordfolgen gibt, die immer wieder verwendet werden. Nicht umsonst hätten all die Songs in diesem Video nicht so viel Erfolg mit ihrer C G Am F Verbindung. Volks- und Kinderlieder gehörten verboten, weil sie sich der Tonika, Subdominante und Dominante bedienen. Und das sogar fast alle im gleichen Rhythmus, Phrasierung und Tonraum. Eine grauenhafte Vorstellung, lebt doch das Improtheater genau von solchen Klangbildern. Von hohen und tiefen Streichern, die Suspense versprechen. Von Synthsounds, die einen in den Weltraum entführen oder von Marimba-Klängen, um die Dschungelszene zu malen. Und welcher Impromusiker hat sich noch nicht dabei ertappt eine Quintfallsequenz zu spielen, wie sie z.B. in Autumn Leaves vorkommt. Übrigens wurde dieser ursprüngliche französische Chanson (Les feuillies mortes) einfach von den Jazzmusikern geklaut. Nachzulesen in diesem Buch. Plagiat, Inspiration, Cover oder einfach nur Lob an ein großes erfolgreiches Lied? Ich fordere Euch also auf, weiter Sound-a-likes auf Improbühnen zu spielen. Weiter Akkordfolgen zu nutzen, die es nun einmal gibt auf dieser Welt, denn alles andere würde die Improspieler sowieso nur aus dem Gesangskonzept bringen ;) Die Kunst besteht darin, neu zu sortieren. Im Moment. In der Improvisation. Und ich werde weiter Sound-a-likes nutzen, um Szenen musikalisch zu unterstützen. Auch wenn irgendwann ein Anwalt auf die Idee käme, mich dafür ins Gefängnis zu bringen. Amen.

Übrigens auch vom 7. bis 9. Mai mit Paternoster in der Kulturbrauerei in Berlin ;)


Donnerstag, 3. April 2014

Theaterflitzer

Hear and Now mit Enno Kalisch


Am 16. März spielten wir Hear and Now mit unserem Gast Enno Kalisch. Eine neue Facette, die wir mit dem Konzert verbunden haben. Wir hatten ja schon eine Tänzerin oder einen Didgeridoo Spieler dabei, aber einen Schauspieler, der mit Sprache improvisiert, das war neu. Und wie war das? Sehr interessant, dass sich das Gehirn doch sehr an Worten orientieren will. Musik ist eben eine abstraktere Sprache. Aber als erfahrene Improvisateure hatten wir keine Probleme, uns auf einander einzulassen. Die Stimme von Enno wurde zum Instrument und roten Faden. Der Klang bereitete uns erst Schwierigkeiten, da die PA nicht wirklich das hergab, was eine gute Stimme braucht, aber das haben wir dann in den Griff bekommen. Die Kombination aus Musik, Video und Storytelling erwies sich als sehr fruchtbar und spannend. Mir fiel dabei wieder besonders auf, dass die Videoaufnahmen auch völlig zufällige Motive zeigen können. Unser Gehirn versucht einen Sinn zu interpretieren und die einzelnen Teile zusammen zu fügen. So wird aus abstrakten Bildern, Klang, Musik, Sprache und Story ein neues Ganzes. Die Arbeit mit Enno war prima und angenehm unaufgeregt. Es ist schön mit routinierten Kollegen auf der Bühne zu stehen und sich nicht mehr an Grundlagen aufzuhalten, sondern gemeinsam schon vor dem ersten Treffen die Vision des Konzepts zu haben. Eine Konstellation, die sich hoffentlich nochmal wiederholt. Enno hatte versprochen, uns nach Bonn ins Theater einzuladen. Wir würden gern kommen!

Hier könnt Ihr in die Audioaufnahme hören. Die Videoaufnahmen muss ich noch bearbeiten. Das ist immer ein Haufen Arbeit. Aber es kommt sich noch irgendwann nach.



Theaterflitzer


Improtheater Paternoster
im Kesselhaus der Kulturbrauerei Berlin
Gestern abend spielte ich mit Paternoster "Dein Held - Deine Geschichte" dieses mal im größeren Kesselhaus der Kulturbrauerei. Der Saal war gut gefüllt mit ca 250 Zuschauern. Wir spielten eine solide erste Hälfte, die Leute hatten Spaß. Wir hatten Belgier, Schweizer und Soltauer dabei. Soweit so gut. Wir begannen die zweite Hälfte, mein Kollege Georg Weisfeld begann, später kam Thomas Zug hinzu. Er näherte sich Georg, der eine Frau spielte, und machte ihm Avancen. Da sprang plötzlich jemand von unten auf die Bühne, die locker über 1,20 m ist. Ich hab mich echt erschrocken. Er lief auf die beiden Spieler zu und rief etwas von "Was machen Sie da mit meiner Frau? Das ist meine Frau.". Alle waren sichtlich schockiert. Ich dachte ja zu erst an Oskar Lafontaine. Von wegen Attentat, fanatischer Katholik oder sowas. Aber nein. Der junge Schweizer spielte einfach mit. Er spielte den Ehemann und dann noch die ganze zweite Hälfte bis zum Schluss. Die Spieler gaben ihm schnell ein Funkmikrofon, damit er im Saal verstanden wird und sie nahmen die Situation, wie sie war. Nicht nach einem Gag von der Bühne geschickt. Warum? Er spielte hervorragend Zug um Zug, drängte sich nicht in den Vordergrund, spielte mit den Spielern und die mit ihm. Warum also von der Bühne jagen. Eine Aufführung sprengen würde anders aussehen. Sicher war es ein gewisses Profilieren eines Pubertierenden, aber er kannte seine Grenzen und tat der Show letztlich auch gut. Wir verbeugten uns gemeinsam zum Schluss. Auch wenn alle etwas schockiert waren, war es doch Impro pur. Raus aus der gemeinsamen Routine, rein in das Spiel mit einem völlig Unbekannten und Unberechenbaren. Auf Facebook wurde prompt gefragt, ob das erlaubt sei. Wir hatten spontan Angst, dass uns das jetzt häufiger passiert, weil sich das rum spricht. Immerhin haben wir ja ein Gruppenfoto mit dem Nachwuchsschauspieler gemacht. Naja. Nächstes Mal sind wir vielleicht etwas vorbereiteter und schicken das Publikum doch lieber wieder an den Platz, für den es bezahlt hat. Nicht, dass nachher noch irgendjemand Gage dafür verlangt. ;)





Sonntag, 9. März 2014

Special Guest

Enno Kalisch
Foto: Steffi Henn
In genau einer Woche ist Hear and Now im vollem Gange. Wir haben dann den Schauspieler Enno Kalisch als Special Guest im Konzert dabei. Es wird ein spannendes Experiment. Erstens kenne ich Enno bisher nur über Facebook, wir haben noch nicht einmal telefoniert. Zweitens erzählt er improvisierte Geschichten und singt Improsongs. Als sich eine Zusammenarbeit anbahnte, fand ich es sofort spannend. Da Enno aus dem Improtheaterbereich kommt und ich ja auch die meiste Zeit Improtheater spiele mit Paternoster, war es wieder einmal die Gelegenheit beides zu verbinden: Die Geschichten aus dem Theater mit meinem Konzert. Besonders interessant wird es eben, weil ich Enno nicht kenne, wir nicht proben und wirklich spontan zusammen auftreten. Beim Soundcheck werden wir das erste Mal etwas mit einander zu tun haben. Ich mag soetwas sehr gern. Es ist immer ein Nervenkitzel dabei, ob alle Beteiligten wirklich gute Improvisateure sind. Da ich darauf vertraue und bisher nicht enttäuscht wurde, wird dies auch in einer Woche gelingen. Mal sehen, in wie weit die Videos dem Konzept helfen. In jedem Fall wird es ein anderes Hear and Now. Mal wieder. Und das nicht nur, weil es wieder mal aus dem Moment entsteht.

Infos zu Enno gibt es hier auf seiner Website: ennokalisch.de

Hear and Now Concert Improv
Special Guest: Enno Kalisch

Beginn 20 Uhr
Eintritt 9/6 Euro

in der Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13089 Berlin

Dienstag, 18. Februar 2014

Feldversuch & Hufeisen

Letztes Jahr kam die Autorin Carmen Winter auf mich zu, ob ich Lust hätte, an einem Experiment teilzunehmen. Da ich Experimente liebe, war es keine Frage. Natürlich traf ich mich mit ihr. Ihre Idee: Ein Gemeinschaftsblog mit Künstlern verschiedener Richtungen. Text, Bild, Video, Musik, Grafik, etc. Der Grundgedanke ist, dass sich die Künstler durch die Blogeinträge gegenseitig inspirieren und sich aufeinander in Antworten beziehen. So entsteht immer Neues und das Feld wächst. Die anderen Kollegen sind schon sehr fleißig gewesen. Texte, Fotos und Bilder gibt es schon. Und nun bin ich auch mal an der Reihe. Ich habe mir heute dafür Zeit genommen und auf mehrere Einträge eine Antwort geschrieben. Inspiriert wurde ich dabei vom Bild eines Baumes und einem Telefonzettel mit vier Zahlen. Der Baum als Symbol und Klang zum einen und die Zahlen als Grundlage für die Harmonien inspirierten mich zu diesem kleinen Stück Musik. Schaut doch mal rein auf den Blog: http://feldversuch.net/der-baum/

Am Sonntag war ich mit meiner Frau unterwegs zur Hufeisensiedlung in Berlin Britz. Da wollte ich schon seit Jahren einmal hin. Eine Wohnsiedlung, die gebaut wurde, wie ein Hufeisen. Hier eine Luftaufnahme:


Hier habe ich Videomaterial und Fotos für das kommende Hear and Now Konzert gesammelt. Am Freitag, den 21. Februar ab 20 Uhr spielen wir in der Brotfabrik. Da die Termine nun bis April feststehen, habe ich auch gleich mal das Plakat aktualisiert und etwas verändert.




Mittwoch, 29. Januar 2014

Produktionswoche

Produktiv? Und wie!

 

Ich hatte mir eigentlich letztes Jahr schon mal vorgenommen, regelmäßig Produktionswochen zu machen. Zeit, in der ich nur Musik schreibe und aufnehme, um endlich mal ein Album zu produzieren. Ideen haben sich zwar viele angesammelt auf der Festplatte, aber so richtig fertig gemacht, hab ich wenig. Das sollte sich in diesem Jahr und mit der Zusammenarbeit mit meinem wunderbaren Freund und Kollegen Frank Böster ändern. Wir haben eine Art Pakt geschlossen, uns gegenseitig auf Erreichen der Ziele zu überprüfen, immer wieder Feedback zu geben und zusammen zu arbeiten. Da Frank sich sehr in die Musikproduktion eingearbeitet hat, kann ich mich mehr auf das Komponieren und Aufnehmen konzentrieren. Außerdem ist der Austausch sehr förderlich im Kreativprozess. Es gibt immer wieder Punkte, wo man unsicher ist und eine zweite Meinung braucht.
So hatte ich mir die letzte Januarwoche versucht freizuhalten. Ja versucht, weil ich dann doch drei Termine nicht absagen konnte. Nun gut. Aber am Montag sollte es eigentlich frisch losgehen. Stattdessen: Fahre ich zu Ikea und zum Baumarkt und beschließe kurzerhand mein Zimmer umzuräumen und zu renovieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich so nicht arbeiten kann. Ich brauche was neues und damit neue Inspiration. Mein E-Piano steht nun direkt am Fenster und der Schreibtisch im Licht. Viel besser. Dienstag hab ich es dann ab 21 Uhr endlich geschafft, das erste Stück zu schreiben. Eine Idee hatte ich sowieso schon im Kopf. Es dauert eben, bis man endlich loslegt.

Hear and Now in Gänze


Das letzte Hear and Now Konzert wurde mit zwei Kameras mitgeschnitten und es wurden wieder kleine Videos projeziert. Meine Frau filmt und fotografiert schon seitdem es das Konzert gibt mit. Sie ist Fotodesignerin und unterstützt mich sehr bei der Medienerstellung und -bearbeitung. Und es gibt auch eine Website: www.vegan-design.com. Ohne sie gäbe es keine Fotos oder Live-Videos vom Hear and Now! Ich hatte auch mit meiner Actioncam einige Zeitraffer und Zeitlupen aufgenommen. Endlich habe ich mir ein einigermaßen vernünftiges Videoschnittprogramm zugelegt und kann nun mehrere Spuren gut schneiden. Also eben auch die Synchronisierung mit der Tonspur hinbekommen. Ich schneide ja immer mit dem Zoom mit, aber hatte sonst nur eine Kamera, die nur Auszüge filmte. Nun konnte ich die Zoom Aufnahme komplett nutzen und Bilder von Actioncam am Klavier, Totale und Videoeinspieler nutzen. Meine erste Cutter-Arbeit. Hier ist das ganze Konzert zu sehen. Ich werde das nun wohl bei jedem Konzert versuchen mit mehreren Kameras. Außerdem gibts weiterhin das Konzert auf soundcloud.

Ich hatte zum ersten Mal die App Vosis für iPad genutzt. Dabei verwendete ich die hintere Kamera um das Live-Bild von Max am Schlagzeug als Grundlage für die Berechnung der Synthesizer-Sounds zu nutzen. Das klappte ganz gut und kann noch ausgebaut werden. Ich muss nur mal dran denken, die Screen-Sperre vorher auszuschalten, dann geht das Pad auch nicht dauernd aus. ;)







Samstag, 18. Januar 2014

Restless Heart

Am 22.12. spielte ich gemeinsam mit Max Geng das letzte Hear and Now Konzert im vergangenen Jahr. Ich bat zwar im Vorfeld um Audiofiles von Zuschauern, es kamen aber keine.

Also verzichtete ich darauf. Hier gibt es das ganze Konzert zum nach hören:



Und hier ein kleiner Ausschnitt als Video, in dem man auch die Filme von Andrzej Koston sehen kann, die er mir für das Konzert zur Verfügung stellte:



Eine prima Sache waren die kleinen Videos von Andrzej. Ich denke, dass es gut zur Musik und anders herum gepasst hat. Und ich habe wieder eines gemerkt: Es muss keinen Zusammenhang im Vorhinein geben. nicht unbedingt. Das Gehirn stellt ganz von selbst einen Zusammenhang zwischen Bild und Ton her. Dennoch werden wir versuchen, und besser zu positionieren, so dass wir mehr mitbekommen, was auf der Leinwand passiert. Das birgt allerdings die Gefahr, dass das Video zu sehr in den Fokus gerückt wird. Mal sehen, wie wir das lösen. Ein Vorschlag war, Gase als Leinwand zu nutzen, da sie nicht ganz so auflösend sind, wie eine weiße Wand.


Am Silvestertag habe ich dann spontan neue VSTs ausprobiert und etwas komponiert. Verwendet habe ich dabei unter anderem Xtended Piano von Soniccoutre, Addicitve Keys, Native Instruments Kontakt und SessionStrings Pro. Frank Böster mixte und masterte die Version:

Dienstag, 14. Januar 2014

Grundtonrauschen


Am kommenden Freitag, den 17. Januar ist es wieder soweit. Wir spielen unser Concert Improv Hear and Now in der Brotfabrik. Dafür habe ich in den vergangenen Tagen fleißig Zeitraffer Videos gefilmt mit meiner Actioncam. Um auch selbst Bildmaterial herstellen zu können, habe ich mir eine Rollei 5S Wifi zugelegt. Autofahrten und eine Session am Alexanderplatz habe ich bereits gemacht damit. Zeitraffer brauchen viel Zeit, wie ich feststellte. Immerhin filme ich für 1 Minute Video ganze 25 Minuten. Bei einer Bildrate von 05, Bilder je Sekunde kein Wunder. Aber da ich diese Art von Film sehr mag, bin ich gern bereit Zeit zu investieren. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mit meinem ZoomH2n den Ton vom Alex mitgeschnitten.



Ich werde dann beides im Konzert verwenden. Das Konzert steht unter dem Motto "Grundtonrauschen". Damit sind Musik, Zeitraffer und Geräuschkulisse der Großstadt gut getroffen. Außerdem teste ich ein neues Konzept für das iPad. Die App Vosis ist quasi ein Synthesizer, der den Sound auf Grund eines geladenen Bildes oder Live-Bilds der Cam berechnet und ausgibt. Spannend, wie ich finde und super für Atmosphäre und Drones.

Hear and Now Concert Improv
17. Januar
20 Uhr
Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin