Dienstag, 30. April 2013

Radiobeitrag "Zwölf Stunden Klavier-Marathon"

Zunächst: Ich habe alles gut überstanden. 12 Stunden Klavier spielen sind zwar antrengend, bringen mich aber nicht um. Bevor ich aber in den kommenden Tagen eine ausführliche Auswertung des Impro Marathons mache, hier schon einmal der Radiobetrag von Friedemann Brenneis für Deutschlandfunk. Der Beitrag lief am Montag, den 29.04. in der Sendung Corso ab 15 Uhr. Hier geht's zum Skript.

Dies ist der Audio-Beitrag:

Samstag, 27. April 2013

Das Experiment beginnt

Quelle: tumblr.com
In ca. zwei Stunden geht es los das Experiment 12 Stunden improvisieren. Begleitet werde ich dabei von Friedemann Brenneis, der einen Beitrag für den Deutschlandfunk darüber machen wird. Wie geht's mir jetzt? Ich habe alles gepackt, sogar Schmerztabletten und Energydrinks eingepackt und bin etwas nervös. Die Nervösität schiebe ich darauf, dass ich endlich los legen will. Ich bin gespannt, ob Publikum kommt und wie ich damit umgehen kann, dass es immer raus und rein kommt in die Galerie. Ich werde auch deswegen mit dem Rücken zum Publikum spielen. Erstens ist das entspannter wegen des Rein und Raus' und zweitens komme ich mir dann nicht vor wie "Der stärkste Mann der Welt wird Ihnen auf diesem Jahrmarkt präsentiert". Ich werde auf zwei Bilder vor mir gucken. Oder viel wahrscheinlicher: Ich habe die Augen meist geschlossen, so wie fast immer beim Improvisieren. Mein Rücken meldet sich jetzt schon. Daher die weichere Klavierbank eingepackt und die Tabletten. Man weiß ja nie. Und abbrechen möchte ich auf keinen Fall. Was habe ich mir vorgenommen? Nicht abzubrechen oder gar nicht zu spielen, wenn gerade keiner im Raum ist. Als Kontrolle und etwas Druck dient das Aufnahmegerät, das alles mitschneidet und der Herr vom Deutschlandfunk. Es könnte sonst vielleicht doch passieren, dass man länger nicht spielt. Pausen werden sich sowieso nicht vermeiden lassen auf Grund menschlicher Bedürfnisse. Und es soll ja auch kein Weltrekordversuch werden, sondern ein persönliches Experiment. Also: Wie wird sich die Musik über 12 Stunden verändern? Meine Prognose: Die Klangereignisse werden abnehmen. Ein anderes Zeitgefühl stellt sich ein. Die körperliche Belastung wird einen Einfluss haben. Es wird Phasen geben, die man unterscheiden kann. Und das sind nicht nur Anfang und Ende. Auf und ab wird es gehen. Los geht's!

Ich werde live vom Marathon aus twittern unter twitter.com/pianistberlin

Mittwoch, 17. April 2013

12 Stunden am Stück - 1. Berliner Impro-Marathon

Am 27. April findet der 1. Berliner Impro-Marathon in der Brotfabrik statt. Und es wird ein echter Marathon. Er beginnt um 15 Uhr und endet am 28. April morgens um 3 Uhr. Und es wäre nur ein Staffellauf, wenn nicht wirklich 12 Stunden am Stück improvisiert würde. Das ganze Haus wird in diesen Stunden bespielt mit spontaner Kunst. Im Kino laufen improvisierte Filme, es wird eine Speakers Corner geben, 11 Improtheatergruppen (darunter auch das Improtheater Paternoster) spielen non-stop auf der Haupt- und Studiobühne, Zeichner werden das Ganze festhalten und ihre Werke werden innerhalb der Zeit einen White Cube füllen. Was habe ich damit zu tun? Ich wage das Experiment solo die ganzen 12 Stunden am Stück in der Galerie am Klavier zu improvisieren. Es wird ein Versuch und eine Beobachtung meiner selbst, wie sich die Musik über die Stunden verändert. So lange am Stück habe ich noch nie Klavier gespielt und improvisiert. Werde ich mich irgendwann im Kreis drehen? Muss ich aufgeben, weil mein Rücken nicht mehr mitmacht? Langweile ich mich irgendwann? Damit ich nicht schummeln kann, werde ich den kompletten Marathon mitschneiden. Anschließend werde ich die Aufnahmen im Internet veröffentlichen nach Stunden geordnet, sodass man im Nachhinein an verschiedenen Stellen vergleichen kann. Wird es einen Unterschied zwischen 16 Uhr und nachts um 1 Uhr geben? Ich bin sehr gespannt. Für mich ist es bisher das künstlerisch spannenste Projekt, dass ich in 2013 machen werde! Ob ich es überlebe, könnt ihr live miterleben.

1. Berliner Impro Marathon

12 Stunden non-stop Improvisation
12 Stunden Hear and Now in der Galerie


Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin

27. April 15 Uhr bis 28. April 3 Uhr
Eintritt 15/10 € mit möglichen Ein- und Ausgang über den gesamten Zeitraum

Kartenkasse (ab 18 Uhr): 030. 4714001 oder per E-Mail an karten@brotfabrik-berlin.de

berliner-impro-marathon.de
brotfabrik-berlin.de
hear-and-now.com



Größere Kartenansicht

Mit dem ÖPNV zum Marathon:

VBB fahrinfo
Caligariplatz (Berlin)
am
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ab
an


Sonntag, 14. April 2013

Hear and Now - So war's in der "Black Hole"

Die Inspiration für die letzte Hear and Now Concert Improv kam über unsere Facebook-Seite und lautete "Black Hole". Eigentlich "Schwarzes Loch" habe ich es etwas freier übersetzt in eher eine "dunkle Höhle" genommen. Davor hatten wir "Ethnic Space" und das war mir dann zu ähnlich hinsichtlich dem Weltraumbezug.

Max Geng, Phil Ziegler, Stephan Ziron (v.l.)
Foto: Sé Strobach
Eine schwarze Höhle hatte für mich vor allem Wasser. Tropfen, Strömpfe, reflektierendes und dumpfes Rauschen. Entsprechend habe ich den Sampler beladen. Das iPad diente dieses Mal eher den Effekten (mit der App Live DJ Effects) und wurde sparsamer eingesetzt. Ich empfand es diesmal weniger als Überforderung oder Nötigung unbediengt viel damit zu machen. Im Grunde geht es bei allen technischen Geräten, die in der Improvsation zum Einsatz kommen nicht darum, sie unbedingt benutzen zu müssen. Es muss sich aus der Impro heraus ergeben. sonst wäre es nur Effekthascherei. Das will ich vermeiden. Ich habe dieses Mal gleich mein E-Piano genutzt, was den Soundcheck erleichterte. Das akustische Klavier war noch nicht gestimmt. Außerdem nutzte ich meine Roland GW-8 Workstation als Synthesizer und weiteres Instrument. Das ging im Einklang mit dem Klavier erstaunlich gut, obwohl auch hier die Versuchung naheliegt, zuviel machen zu wollen, einfach weil es da ist. Ich empfand das Konzert als viel runder, durch das Bewusstsein, die vorhanden Dingen gezielt einzusetzen, wenn es sich ergibt. Auch, dass wir das zweite Mal in der gleichen Besetzung gespielt haben und vorher mehr Ruhe mit dem Soundcheck hatten, half, um in einen gemeinsamen Flow zu kommen.

Das Ergebnis könnt Ihr hier nachhören. Wir haben dieses Mal eine Pause gemacht. Die Teile sind getrennt von einander aufgenommen. Außerdem war dies ein guter Anlass einen Premium Unlimited Account bei soundcloud abzuschließen. Somit sind die Veröffentlichungen und das leichte Teilen der Aufnahmen in Zukunft gesichert, weil der Speicherplatz und die Zeit nicht begrenzt werden.





Montag, 8. April 2013

Ich-Du oder Ich-Es

"Ich liebe Dich" Geste
Quelle: wikimedia.org
Wenn es gut werden soll, sollte Liebe im Spiel sein. So könnte man es zusammen fassen. Denn unsere Beziehungen zu anderen Menschen könnte man in Ich-Du- und Ich-Es-Beziehungen einteilen. Eine Ich-Du-Beziehung bedeutet, dass ich mein Gegenüber als Mensch wahrnehme mit Empathie. Ich-Es-Beziehungen sind eher objektorientierte Verbindungen und die gibt es sogar unter Menschen. Behandle ich einen Menschen als Objekt, wird er sich unwohl fühlen. Anders herum, merken wir sehr schnell, wenn wir Mittel zum Zweck werden. Wenn wir ein Objekt werden, dass jemanden anderes nützt, derjenige aber nicht an unseren Gefühlen oder Empathie interessiert ist.

Basiert eine Verbindung auf der Bühne auf Empathie und einer Ich-Du-Beziehung, kann Großes entstehen. Man vertraut blind, weil man weiß, was der Partner machen, sagen, spielen, singen, .... will. Eine große Empathie ermöglicht einen gemeinsamen Weg, der sich gemeinsam anfühlt. Eine Ich-Es-Beziehung kann als Mittel zum Zweck zwar professionell eingegangen werden, aber glücklich wird man nicht durch die Beziehung an sich, sondern durch Ersatzbefriedigungen. Wenn sich Menschen auf der Bühne auf solche Beziehungen einlassen, muss es eine andere Motivation geben, als die Freude am gemeinsamen Tun. Eine Ich-Du-Beziehung wird umgangen und zur Es-Beziehungen, wenn es um den schnellen Lacher, den eigenen und nur den eigenen Applaus geht, die eigene Karriere, die eigene Gage, also egoistischen Zielen. Auch wenn in manchen Situationen eine Ich-Es-Beziehung schützen kann, ist es für Dinge, die ich leidenschaftlich auf der Bühne tue, ein Hindernis.

Fragen wir uns also, welche Beziehungen gehe ich auf der Bühne tatsächlich ein? Führe ich Ich-Du-Beziehungen oder Ich-Es-Beziehungen?




Mittwoch, 3. April 2013

Black Hole

In einer Woche ist es schon wieder soweit. Die Eindrücke der letzten Konzert Impro sind gerade erst verdaut, da steht schon die nächste an. Ich werde dieses Mal wieder mit Max Geng (Drums & Percussion) spielen und habe mich dazu entschlossen auch Phil Ziegler mit seinen Didgeridoos einzuladen. Ein Mal ist kein Mal. Unsere Inspiration für den Abend hatte ich auf Facebook und Twitter erfragt. Daher begeben wir uns also kommenden Mittwoch in die "Black Hole". Ich werde dazu Samples vorbereiten. Wie ich das iPad einsetzen werde, ist noch offen. Fest steht, ich verwende mein E-Piano als Basis und Hauptinstrument, nachdem uns der Soundcheck ja letztes Mal mit dem akustischen Piano halb wahnsinnig gemacht hatte und ich letztlich doch auf mein elektronisches Klavier zurück gegriffen hatte. Außerdem werde ich mein Keyboard mitbringen und schauen, was damit ergänzend möglich ist.

Hear and Now
concert improv

Stephan Ziron
piano, keyboards, sampler, ipad

Max Geng
drums & percussion

Phil Ziegler
didgeridoos

Sé Strobach
licht & ton

Beginn 20 Uhr
Eintritt 10/7 Euro

Karten unter karten@brotfabrik-berlin.de oder an der Abendkasse.



Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin



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hear-and-now.com | brotfabrik-berlin.de