Samstag, 27. April 2013

Das Experiment beginnt

Quelle: tumblr.com
In ca. zwei Stunden geht es los das Experiment 12 Stunden improvisieren. Begleitet werde ich dabei von Friedemann Brenneis, der einen Beitrag für den Deutschlandfunk darüber machen wird. Wie geht's mir jetzt? Ich habe alles gepackt, sogar Schmerztabletten und Energydrinks eingepackt und bin etwas nervös. Die Nervösität schiebe ich darauf, dass ich endlich los legen will. Ich bin gespannt, ob Publikum kommt und wie ich damit umgehen kann, dass es immer raus und rein kommt in die Galerie. Ich werde auch deswegen mit dem Rücken zum Publikum spielen. Erstens ist das entspannter wegen des Rein und Raus' und zweitens komme ich mir dann nicht vor wie "Der stärkste Mann der Welt wird Ihnen auf diesem Jahrmarkt präsentiert". Ich werde auf zwei Bilder vor mir gucken. Oder viel wahrscheinlicher: Ich habe die Augen meist geschlossen, so wie fast immer beim Improvisieren. Mein Rücken meldet sich jetzt schon. Daher die weichere Klavierbank eingepackt und die Tabletten. Man weiß ja nie. Und abbrechen möchte ich auf keinen Fall. Was habe ich mir vorgenommen? Nicht abzubrechen oder gar nicht zu spielen, wenn gerade keiner im Raum ist. Als Kontrolle und etwas Druck dient das Aufnahmegerät, das alles mitschneidet und der Herr vom Deutschlandfunk. Es könnte sonst vielleicht doch passieren, dass man länger nicht spielt. Pausen werden sich sowieso nicht vermeiden lassen auf Grund menschlicher Bedürfnisse. Und es soll ja auch kein Weltrekordversuch werden, sondern ein persönliches Experiment. Also: Wie wird sich die Musik über 12 Stunden verändern? Meine Prognose: Die Klangereignisse werden abnehmen. Ein anderes Zeitgefühl stellt sich ein. Die körperliche Belastung wird einen Einfluss haben. Es wird Phasen geben, die man unterscheiden kann. Und das sind nicht nur Anfang und Ende. Auf und ab wird es gehen. Los geht's!

Ich werde live vom Marathon aus twittern unter twitter.com/pianistberlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen