Dienstag, 12. Februar 2013

Gut eingespielt oder langweilige Routine?

Nach Jahren des gemeinsamen Impro spielens in einem Ensemble ergibt sich ein positiver wie negativer Effekt. Zum einen ist man sehr gut eingespielt. Man vertraut sich beim Spielen, kennt den Stil des Partners und kann sich Sachen erlauben, die man sich mit einem weniger bekannten Gast nicht trauen würde. Andererseits tun Impulse von außen durch Gäste immer wieder erfrischend gut. Andere Spielweisen und Stile geben neue Impulse. Je nachdem, wie groß Sympathie und Vertrauen zum Gastspieler sind, können Geschichten in ganz andere Richtungen gehen. Gäste bringen Spiele mit, die man lange nicht gespielt hat oder gar nicht kannte. Andererseits beobachte ich auf der Bühne oft einen behutsamen Umgang miteinander. Was natürlich ok ist, man will ja niemanden überrennen. Dennoch habe ich manchmal den Eindruck, dass dann mit angezogener Handbremse gespielt wird. Ein gemeinsames Warm Up ist dann um so wichtiger. Dieses vermeidliche Eingespieltsein mit bekannten Partnern scheint auf den ersten Blick sehr gut zu tun. Auf der anderen Seite birgt es die Gefahr in Routinen zu fallen. Dinge zu wiederholen. Showübergreifend oder gar über einen längeren Zeitraum immer wieder. Hinzu den gleichen Gags, Figuren und Dialogen. Wir sollten uns alle dahingehend mehr überprüfen und mit einem Ja! auf Gäste zugehen und andere in unsere Shows einladen. Es kann den Shows gut tun. Jedoch: Sympathie und Vertrauen stehen an erster Stelle! So kann man raus aus der eigenen Schleife, die gern als persönlicher Stil bezeichnet wird, aber oft keiner ist.

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