Montag, 8. Oktober 2012

Die stille Dimension

Bei Hear and Now Dimensions versuchen wir mehrere Ausdrucksformen in einer Gruppenimprovisation zu vereinen. Ein "Ziel" oder "Wunsch" ist es, Musik, Theater und Licht zu verbinden zu einem großen Ganzen. Wir haben von Anfang an festgestellt, dass das eine große Aufgabe ist, stehen uns doch Bühnenkonventionen mehr im Weg, als wir dachten. Hörbare Formen, wie Musik oder verbales Schauspiel, haben tendenziell leichter die Möglichkeit narrativ zu sein. Das könnte daran liegen, dass sie Ausdrucksformen sind, mit denen seit Jahrhunderten Geschichten transportiert werden. Oder habt Ihr schon mal ein Märchen gesehen, dass nur über Licht erzählt wurde? Darin liegt für uns nachwievor die Crux. Für uns stand früh fest, dass wir die Dimensionen möglichst gleichberechtig behandeln wollen auf der Bühne. Dies geschieht unter anderem darin, dass Felder von tutti und solo sich abwechseln können im Verlauf der Improvisation. Ein Solofeld Licht fällt besonders schwer, da der Ausdrucks- und auch nicht zu vergessene Unterhaltungswert, in welcher Art auch immer vom Publikum empfunden und gewünscht, unterschätzt wird. Auch hier heißt es "Stille aushalten können". Es geht um Rhythmus und Tempowechsel, um Melodie und Harmonie, um Wort und Sätze. Nicht nur um das bloße Abbilden von Stimmungen, sondern um Entwicklung und deren Bruch geht es. In den Tutti-Stellen werden Impulse von einer Dimension zur anderen gesendet, verworfen oder aufgenommen. Ein entscheidender Punkt bei Licht ist nicht nur Farbe und damit transportierte Stimunngen und Atmosphären, sondern auch der Hell-Dunkel-Aspekt. Im Theater erleben wir durch Licht an und Licht aus eine Art Regieeffekt. Eine Szene kann durch ein vollständiges Ausschalten der Bühnenbeleuchtung beendet werden, eine neue entsprechend mit Einschalten begonnen werden. Dieser Effekt ist so stark, dass es schwer ist, mit dieser Konvention in der Improvsisation zu brechen. Für Künstler wie für Publikum. Es muss sich also eine andere Haltung zum Licht und dessen Wirkung neben den gewohnten entwickeln. Und das auf beiden Seiten. Da der Künstler immer aber auch zur Rezipientenseite gehört, unterliegt er ebenso Einflüssen dieser Bühnenregeln. Es geht um die Entwicklung eines Selbstbewusstseins, eines Lichtbewusstseins. Wenn ich mir des Effektes bewusst werde und mit ihm entweder bewusst umgehe oder breche, kann ich das Instrument Licht auch als solches einsetzen. Dann sind wir weg vom bloßen Ausleuchten von anderen Akteuren und landen beim Erzählen einer Geschichte durch das Licht mit oder ohne die anderen Dimensionen.

Freitag, 5. Oktober 2012

Hear and Now Solo Konzert 2010

Der erste Teil eines Hear and Now Konzerts, das ich im Jahre 2010 in Berlin gespielt habe, ist online. Viel Spaß beim Gucken und Hören.


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Hear and Now Dimensions: Offizieller Trailer

So schnell kann es gehen. Eben noch von zu wenig Blogeinträgen geschrieben und hier kommt schon der nächste in kürzester Zeit. Ich war fleißig und hab heute endlich mal einen Trailer zusammen geschnitten aus dem Material, das schon seit Monaten bei mir auf der Festplatte rumliegt. Herausgekommen ist das hier:



Vielleicht macht es ja Lust auf einen Abend voller Experimente.

Die noch kommenden Termine für 2012:

Freitag, 19. Oktober
Donnerstag, 1. November
Sonntag, 9. Dezember

in der Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin Weißensee

Karten: 10/7 Euro
unter karten@brotfabrik-berlin.de oder Tel 030. 47 14 001 oder 47 1 4 002

brotfabrik-berlin.de
hear-and-now.de


Dienstag, 2. Oktober 2012

Neue Podcasts von FrequenzImpro

Seit ca. zwei Wochen sind neue Folgen der Podcastserie FrequenzImpro von frequenz9.de online. Themen sind "Die Oper" und "Die Emo-Achterbahn" im Improtheater. Zusammen mit meinen Kollegen Georg Weisfeld und Thomas Jäkel haben wir diese beiden "Spiele" analysiert und kommentiert.

Ich frage mich seitdem wir diesen und andere Podcasts veröffentlichen, wieviele Leute das überhaupt hören. Verlässliche Statistiken dazu gibt es nicht. So groß sind die Untriebigkeiten von Bots und anderen automatischen Spamverbreitern, die auch unsere Seiten ansteuern. Zugriffszahlen können auch mehr oder weniger zufällig entstehen. Wirklich zuverlässig sind nur direkte Reaktionen, wie Kommentare oder Mails. Aber die haben wir, hoffentlich bisher, nur sehr selten. Damit hängt dann sicher auch die Häufigkeit der Veröffentlichung zusammen. Denn wenn wenig Feedback von Hörern oder Lesern kommt, ist auch die Motivation geringer, den Aufwand zu betreiben. Ähnlich geht es mir mit meinem Blog hier. Aber zu Reizthemen gab es doch Kommentare. Nur sollte so ein Blog mehr gepflegt sein. Ich sollte das in Angriff nehmen. Nur ist es schwer, damit nicht unserem Podcast zu unterwandern. Es gilt vielleicht dennoch der Satz: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." In diesem Sinne versuche ich mich mehr zu disziplinieren, denn es gibt soviel zu sagen.