Montag, 10. August 2009

Sie da in der roten Jacke

Sollte man lieber das gesamte Publikum nach Orten, Namen, etc. fragen oder gezielt jemanden ansprechen! Ich denke bei 300 Menschen im Kesselhaus der Kulturbrauerei ist vielleicht sinnvoller gezielt jemanden zu fragen nach einer Inspiration, denn der Lärmpegel lässt es kaum zu, etwas zu verstehen, wenn das Publikum ruft.
Aber: Bei einem kleinen Publikum von 20 bis 30 Leuten kann man getrost verzichten, jemanden ins für ihn unangenehme Rampenlicht zu stellen durch quälend lange Abfragen, nur weil der befragte noch nicht die gewünschte Inspiration geliefert hat. Ein kleines Publikum ruft auch, wenn man es gut warm macht. Außerdem geht es nicht um Zivilcourage in der U-Bahn, bei der man jemanden gezielt ansprechen soll à la "Sie da mit der roten Jacken.". Man bedenke immer, dass das Publikum sich in einen Schutzraum der Dunkelheit begeben hat um Menschen auf einer Bühen zu sehen. Man sollte das vorsichtig angehen und nicht mit seiner Impro-Au-Ja-Energie-Ich bin der Geilste-Ich darf es rauslassen-Attitüde überrollen.

Warm Up muss nicht nur heißen seinen eigenen Namen auf die Bühne zu rufen oder andere Begriffe. Auch körperliches Warm Up oder Musik kann helfen. Es gilt hier immer die Regel: Je mehr Energie du auf der Bühne hast, desto mehr kommt im Publikum an und auch wieder zurück. So lange man seine Energie charmant versprüht, kommt man auch nicht als überdrehter Moderator an. Vorsicht und Taktgefühl ist nicht leicht beim Hochstatus des Moderators. Aber ich denke, man muss sich nur eines immer wieder klar machen: Es geht um eine gute Show, um Theater, um das Produkt und nicht um mich als Moderator. Deshalb heißt er doch Moderator von lat. moderatio/moderare → mäßigen, steuern, lenken. Vor allem "mäßigen" und vor allem sich selbst!

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